Am kommenden Sonntag geht es für das Bad Mergentheimer American Footballteam Tauberfranken Wolfpack endlich wieder los mit. Dabei führt die Reise in die badische Hauptstadt Karlsruhe zu keinem geringeren als den Badener Greifs – dem Traditionsteam schlechthin.
Doch längst vergangen scheinen da die stolzen Zeiten der Badener, als sie anno 1987 noch Deutscher Vizemeister wurden. Wahrhaft glorreiche Zeiten erlebten die Gastgeber, die vor 40 Jahren gegründet wurden und fast dreimal so alt sind wie das Wolfpack. Sechsmal nahmen sie an den Playoffs zur Deutschen Meisterschaft teil, acht Jahre spielten sie in der ersten Bundesliga und weitere sieben Jahre in der zweiten Bundeliga.
Der Bruch kam in der Saison 2013, als sich in Karlsruhe ein zweites Team aus der dortigen Technischen Universität gründete und viele Leistungsträger dorthin abwanderten. Nach mehreren Abstiegen festigte sich das Team schließlich in der Landesliga und hier trafen auch die Kurstädter erstmals auf die Badener. Damals im Meisterjahr 2016 konnte das Wolfpack beide Spiele für sich entscheiden, und anschließend in die Oberliga aufsteigen. Ein Jahr später folgten die Greifs, mussten sich auch dort in insgesamt fünf Spielen drei Mal geschlagen geben. Nur in 2019 waren sie siegreich, so dass die seitherige Bilanz mit 5:2 Siegen bei einem Touchdownverhältnis von 186:122 klar für die Taubertäler spricht.
Doch was zählt schon die Vergangenheit. Die Coronapandemie ging in den letzten beiden Jahren an keinem Team spurlos vorüber. Noch tief in der Vorbereitungsphase konnte nur eingeschränkt oder überhaupt nicht trainiert werden. Und auch der Informationsfluss zwischen den Vereinen versiegte zusehends. So gleicht eine Prognose über die Chancen des Wolfpack bei ihrem ersten Saisonspiel einem Griff in die Wundertüte.
Das bewiesen auch die beiden ersten Begegnungen, die bereits stattgefunden haben. Hier unterlagen die vormaligen Regionalligisten Heilbronn Salt Miners völlig überraschend zu Hause den Neckar Hammers aus Villingen-Schwenningen mit 24:31. Und auch die klar als Favorit eingestuften Ludwigsburg Bulldogs mussten sich daheim nach einer 10:0-Führung bis Mitte des letzten Viertels am Ende gegen den Aufsteiger Konstanz Pirates mit 10:27 geschlagen geben.
Auch die Trainer des Wolfsrudels, Headcoach und Offensive Coordinator Tommy Raczek und Defensive Coordinator Dennis de Pascali sind gespannt, werden sie doch in der Begegnung im Rheintal ihre komplette Mannschaft zum ersten Mal gemeinsam auf dem Feld sehen - zu oft musste aus vielfältigsten Gründen mit einem Rumpfteam trainiert werden. Besonders gespannt darf man auf die erstmals für das Wolfpack auflaufenden Rookies sein, von denen am Sonntag gleich fünf ihre Feuertaufe haben werden.
Die Partie findet statt im Carl-Kaufmann-Stadion in Karlsruhe direkt neben der Europahalle. Der Kick-Off ist um 15 Uhr angesetzt.
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